Trotz frostigster Temperaturen ging es für die TSV Ringer am Samstag heiß her. Schon in frühester Frühe machten sie sich ins ferne Lübtheen in Mecklenburg Vorpommern auf, um an den Titelkämpfen um die offene norddeutsche Meisterschaft mitzumischen. 2 Männer und 2 Nachwuchstalente aus der B-Jugend bot der TSV hierzu auf. 230 TN aus über 40 Vereinen und Nachbarland Polen waren angereist. Das Turnier ging, trotzdem auf 4 Matten gleichzeitig gerungen wurde, bis in die späten Abendstunden hinein. Nicht zuletzt wegen erheblicher Probleme im Organisationsablauf. Das Niveau war immens hoch, einerseits waren diverse Medaillengewinner deutscher und internationaler Meisterschaften dabei. Andererseits erlebt der Ringkampf in den letzten Jahren einen regen Zuwachs durch Immigranten aus Ländern in denen dieser Sport nicht wie bei uns in Deutschland am Rand steht, sondern beliebter Volkssport ist und dementsprechend gut ausgebildet und motiviert.
Felix Dorn, der schon im Januar Mitteldeutscher Meister wurde, trat erneut im 52Kg Limit Freistil mit der Hoffnung auf eine Medaille an. Eiserne Disziplin war von Felix schon im Vorfeld nötig, fast 1,5kg mussten in den letzten Tagen von der Waage verschwinden, um nicht bei den 57kg Jungs einsortiert zu werden. Nachdem er zunächst gut ins Turnier startete und seinen ersten Gegner Mikolay Grzelak aus Polen nach einem hin und her der Punkte bezwang, fand er gegen Halil Nassur SV Polizei Hamburg nicht zu seinem Stil. Auch gegen die Beinangriffe von Karol Kotula (Polen ) konnte er nicht bestehen und schied aus. Mehr Mut zum eigenen Handeln und ein konsequenter Kampfstil sind die Ziele die er im Ranzen mit nach Hause nahm.
Im 57kg Limit Freistil der B-Jugend ging Elias Günther für den TSV an den Start. Er startete mit einem echten Punktekrimi im ersten Kampf gegen Nick Schröter (AC Taucha), den er 6:4 über die Ziellinie rettete. Sein nächster Gegner, der Vorjahressieger Aziz Golmohammadi (RCG Potsdam) liegt noch außerhalb seiner Möglichkeiten, ebenso wie der Gegner um Platz 3 und 4 der ebenfalls sehr erfahrene Leon Kolbe aus Luckenwalde. Immerhin Platz 4 für ihn, der erst sehr wenig praktische Wettkampferfahrung mitbringt.
Bei den Männern ging Ingo Köhler im Freistil bis 57kg auf die Matte. In seinem ersten Kampf gegen Rasul Davletmurzaev vom Weddinger RV, konnte er seinen Stil souverän durchsetzen und gewann nach Punkten. Gegen den bulgarischen Vizemeister und Bundesliga- Ringer Mitko Asenov ( RV Lübteen ) hatte er erwartungsgemäß keine Chance. Auch gegen Hasib Salamzadeh musste er sich
geschlagen geben. Den 4. Kampf gegen Jaweed Sharifi verlor er nicht unumstritten, unter dem Protest vieler Zuschauer. Durch Fehler beim Nachtragen von Teilnehmern dieses Limits von nordisch auf Poolsystem geriet die Liste durcheinander und bildet durchgeführte Kämpfe teils nicht mehr ab…
Eine Aufklärung der echten Platzverteilung war dem Wettkampfbüro nicht möglich.
Um nicht gegen seinen Zwillingsbruder Ingo zu kämpfen, startete Titelverteidiger Eric Köhler wieder einmal im klassischen Stil bis 60kg der Männer. Nach Sten Brauer (SAV Torgelow) den er mit guten Aktionen technisch überlegen besiegte, musste er gegen den deutschen Juniorenvizemeister dieses Stils, Philipp Riese RSV Frankfurt/Oder ran, von Ihm wurde er seinerseits mit 8:0(TÜ) besiegt.
Mit dem anschließenden Schultersieg über Furkan Peker vom TRV Berlin machte er die Silbermedaille perfekt.