Leichtathletik in Corona-Zeiten

Leichtathletik in Corona-Zeiten

Breitensport im Verein oder im Fitnessstudio kann wegen Covid-19 in der Regel gar nicht stattfinden. Deshalb gibt es heute so viele Online-Fitnessangebote wie nie zuvor und auch der TSV bietet über Youtube und Instagram zahlreiche Möglichkeiten, mit denen man sich trotz Lockdown fit halten kann.

Allerdings sieht die Situation im Wettkampfsport ganz anders aus.

Gemeinsames Training ist kaum möglich. Wir als Leichtathleten haben noch Glück gehabt. Dank guter Leistungen im Vorjahr sind einige von uns Kaderathleten. Daher dürfen wir in der neuen Stadthalle trainieren. Das hebt die Situation positiv vom reinen Freizeitsport ab. Dafür muss der TSV nach jeder neuen Landesverordnung Trainingszeiten und Sportanlagen regelmäßig bei der Stadt beantragen. Im Moment heißt das für uns zwei Mal die Woche gemeinsames Training. Das ist natürlich kein Vergleich zum Trainingsumfang der letzten Jahre. Da waren es mindestens vier Mal die Woche, um sich bestmöglich auf die Hallenwettkämpfe und die Freiluftsaison vorzubereiten. Trotzdem sind wir sehr dankbar, eingeschränkt trainieren zu dürfen.

Aber immer schwebt die Sorge um die eigene Aussicht in der Leichtathletik mit. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens gehört dazu der Wettkampferfolg. Mit den momentanen Voraussetzungen erscheint es fraglich, bei zukünftigen Wettkämpfen verbesserte Leistungen zeigen zu können. Der Trainingsumfang und die Trainingsweise sind durch die Lockdown-Regeln stark begrenzt.

Der weitere auschlaggebende Punkt ist der Mangel an Perspektive. Es ist nicht klar, wann und ob überhaupt in diesem Jahr Wettkämpfe – nicht nur für die Bundeskader – stattfinden dürfen. Wir absolvieren ein Training ohne Ziel. Doch Ziele sind natürlich das Wichtigste, um die Motivation zu steigern. Hierbei geht es nicht nur um die Bereitschaft, regelmäßig an die eigenen Grenzen zu gehen, sondern auch um den Einsatz unseres Trainers Ronald, der wöchentlich aufwändige Trainingspläne erstellt.

Ein Totalausfall des Trainings würde Strukturverlust bedeuten. Das Arbeiten an den technischen Voraussetzungen der eigenen Disziplin wäre nahezu unmöglich. Die gegenwärtigen Einschränkungen sind natürlich besser, als gar nicht trainieren zu dürfen. Es wäre jedoch hilfreich, wenn Bundes- und Landespolitik klarere corona-konforme Regeln für das Training setzen würden, anstatt die Sporttreibenden im Unklaren zu lassen. Denn niemand weiß, ob und wie von der nächsten Verlängerung des Lockdowns auch die Sportstätten betroffen sind. Trainingsaussichten sollten nicht gefährdet werden.

Außerdem erhoffen wir uns auch mehr aktiven Einsatz der Stadt. Schließlich repräsentieren Athleten des TSV bei Wettkämpfen auch die Stadt Falkensee. Es wäre wünschenswert, nicht plötzlich von der Einrichtung der Stadthalle als Impfzentrum zu erfahren, sodass Training dort nicht mehr möglich ist, ohne zugleich eine Alternative zu erhalten.

Wir brauchen Perspektive für unsere sportliche Zukunft!

Eure Lina Vielhaber